Chronik
Die Anfänge
Einer alten Chronik zufolge hatte man in
Düren, bevor der erste Billardclub gegründet
wurde,
in Privatkreisen fleißig dem Spiel mit den
drei Kugeln gehuldigt.
Schon um 1885 waren in manchen Häusern
Billardzimmer eingerichtet. Auch die
Mitglieder der damaligen „Harmonie“ pflegten
das Billardspiel, auch wenn das Material für
heutige Begriffe denkbar schlecht war. Über
den Rang einer gewissen Hoffähigkeit oder
Gesellschaftsfähigkeit kam das Billardspiel
allerdings nicht hinaus.
Schüler der höheren Schulen
Dürens,
im Volksmund „De Studente“ genannt,
spielten mit Vorliebe im Lokal Klug in
Distelrath. Vom Tertianer bis zum Sekundaner
wurde eifrig gespielt.
Da es in Düren noch keine Vereine gab,
schlossen sich einige Billardspieler dem im
Jahre 1908 gegründeten Kölner Billardclub
an. Allwöchentlich fuhren die Dürener einmal
nach Köln, um ihrem Sport zu frönen. Spieler
wie August Hahn, Mathias Veith, Jakob
Hünerbein,
Michael Rixen, Josef Volles und später auch
Martin Faßbender konnten dadurch ihr Wissen
und Können vervollständigen.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde der Gedanke
an eine Vereinsgründung in Düren immer
stärker. Es bildeten sich die Vereine in
Gürzenich, Rölsdorf und Düren. Der erste
Verein, der dem Deutschen Billard Bund
beitrat, war der Billard Sportclub ( BSC )
Düren 25. Die ersten
Turniere wurden ausgetragen, so unter anderem
das Städtespiel Düren – Rheydt im Jahre
1927. Auch fanden in Köln, Aachen, Solingen,
Düsseldorf,
Elberfeld und Mönchengladbach
Freundschaftsturniere statt.
Dann im Jahre 1931 war es endlich so weit.
Der Billard Kreisverband Düren ( BKVD )
wurde
gegründet. Martin Faßbender wurde zum 1.
Vorsitzenden gewählt und bekleidete dieses
Amt
bis 1947. Die Kurve der Spielfreudigkeit
schnellte immer mehr nach oben, und so
bildeten sich immer mehr neue Vereine wie
der BSC Rurland, der BSC Durania und der
BSC Düren Nord. Auch im Dürener Land blieb
man nicht müßig. Niederau, Lendersdorf, Gey
und Elsdorf gründeten Billardclubs. Der
Billard Kreisverband Düren bewarb sich um
Ausrichtungen, und schon im Jahre 1937
richtete man die Deutsche Meisterschaft der
1.
Klasse und 1938 die Deutsche Meisterschaft
Cadre 35/ 2 im Saale Klein Tivoli aus.
Heute würde man diese
Meisterschaften als Bundesmeisterschaften
bezeichnen, da diese Turniere auf dem
kleinen Billardtisch ausgetragen wurden.
Die Nachkriegszeit
Der zweite Weltkrieg
vernichtete sämtliche 32 in Düren stehende
Billardtische. Erst lange nach Kriegsende
konnte im Hotel Germania wieder ein Billard
aufgestellt werden.
Nach und nach gründeten
sich neue Billardvereine. So als erster der
BSC Düren Ost 1949. Es folgten 1953 der BSC
Birkesdorf, 1958 der BSC Düren Grüngürtel
und im Jahre 1960 der BSC Derichsweiler.
Die Vereine Girbelsrath,
Arnoldsweiler, Winden und Merzenich
schlossen sich in den Jahren 1962 bis 1970
dem Billard Kreisverband Düren (BKVD) an. Im
Jahre 1972 folgte Zülpich und 1973 Drove.
Die Billardfreunde (Bf) Düren gründeten sich
1975 und 1984 war das Gründungsjahr der
Billardfreunde
Bad Münstereifel. Ein nur kurzes
Gastspiel im BKVD gaben die Vereine Düren
Kruuschberg und Euskirchen in den 60er
Jahren.
Leider gibt es aus der
direkten Nachkriegszeit wenig zu berichten.
Genau so wie aus der Zeit vor dem Krieg
liegen dem Chronisten nur spärliche Angaben
vor. Man nimmt an, dass vorhandene
Unterlagen ein Opfer des Krieges oder eines
späteren Brandes wurden. Bekannt ist
allerdings, dass es der BSC Düren 25 war,
der 1959 als erster Sportverein in Düren mit
dem Billardclub aus der Partnerstadt
Valenciennes einen Freundschaftskampf
austrug.
Die großen Ereignisse
Ab dem Jahre 1959 war man
im Billard Kreisverband Düren in der Lage,
Meisterschaften auszurichten. Der
Bundesmeisterschaft ( BM ) Freie Partie 3.
Klasse folgte 1961 die BM Freie Partie 1.
Klasse und im Jahre 1963 die BM der B-Jugend
in Birkesdorf.
Die erste größere
Meisterschaft wurde dann schon ein Jahr
später ausgerichtet. In der Stadthalle Düren
fand die Europameisterschaft ( EM ) im Cadre
47/ 1 statt. Es folgten von 1966 bis 1968
die BM
Cadre 35/ 2 für Mannschaften, das
3Länder-Jugend - Turnier und die Deutsche
Meisterschaft
im
Neo-Cadre 47/ 2.
Im Jahre 1968 dann das
große Ereignis schlechthin. In der
Stadthalle Düren fand die Weltmeisterschaft
in der Disziplin Dreiband statt. Spieler aus
Deutschland wie Gerd Tiedtke und Ernst
Rudolph trafen hier auf den Titelverteidiger
Ceulemans sowie auf Teilnehmer aus
Österreich, Frankreich, Belgien, USA und
Argentinien. Unvergessen der Geheimfavorit
Ogata aus Japan. In einem Lehrgang für
Schiedsrichter, unter der Leitung von Josef
Bücken, waren einige Spieler aus den
Kreisverbänden Düren und Aachen geschult
worden. Und es kamen aus den Dürener
Vereinen die Spieler Lambert Muhr, Arnold
Thönessen, Helmut Schwanz, Bernd Hamacher
und Josef Glasmacher als Schiedsrichter zum
Einsatz.
Die 5 Tage der
Weltmeisterschaft im April 1968 waren nicht
nur für den BKVD von großer Bedeutung.
Erstmalig fand in der Stadt Düren eine WM
auf sportlicher Ebene statt.
Erstmalig auch, das eine
kleine Kreisstadt, Ausrichtungsort einer
derartigen Meisterschaft wurde, kamen für
solche Großereignisse bis dato doch nur
Weltstädte in Frage. So kann man die
Ausrichtungs - Chronik der Dreiband
Weltmeisterschaft auch heute noch voller
Stolz und Freude betrachten :
1966
Buenos Aires
1967
Lima
1968
Düren
1969
Tokio
1970 Las
Vegas
2 Jahre später im Jahre
1970 war man Ausrichter der
Bundesmeisterschaft Cadre 35/ 2 1. Klasse in
Arnoldsweiler. Es folgten die Deutschen
Juniorenmeisterschaft und die BM Cadre 35/ 2
1. Klasse im Jahre 1972. Letztere
fand in Gürzenich zum 50jährigen Bestehen
des BSC Eintracht Gürzenich statt.
Teilnehmer waren der Aachener Josef Bücken
und der Dürener Heinz Cremer. Im Jahre 1973
ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte des
Billard Kreisverband Düren. Man war
Ausrichter der Deutschen Jugendmeisterschaft
verbunden mit dem anschließenden Turnier
„van Beem-Pokal“.
Die Jugendmeisterschaft
wurde in 8 Klassen der Freien Partie
ausgetragen, und so standen zur Eröffnung
auch 8 Billardtische in der Birkesdorfer
Festhalle. Zur damaligen Zeit ein noch nie
da gewesenes Ereignis. Nach einer Idee des
Jugendsportwartes
Herbert Becker waren aus 8
verschiedenen Dürener Vereinen die
Billardtische unter großem Aufwand in die
Ausrichtungsstätte geschafft worden. Unter
den 40 Teilnehmern, die um den Titel
kämpften, waren auch 5 Spieler des Billard
Kreisverband Düren. Qualifiziert hatten sich
Martin Faßbender, Karl-Heinz Netten,
Max-Dietmar Schmülgen, Karl-Heinz Laaf und
Bruno Reuter.
Im Jahre 1975 war der BKVD Ausrichter des 4
„Städte-Turniers“ und 1977 folgte mit der
Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft
Cadre
47/ 1, wieder in der Festhalle
Birkesdorf, die vierte Großveranstaltung in
der Stadt Düren. 10 Teilnehmer in 2 Gruppen
hatten sich qualifiziert. Neben dem
Titelverteidiger Dieter Müller aus Berlin
war die gesamte Deutsche Elite wie Klaus
Hose, Thomas Wildförster, Günther Siebert
und Wolfgang Zenkner vertreten. Nach 4 Tagen
hervorragendem Billardsport hieß der
Überraschungssieger Thomas Wildförster vor
Hose und Müller.
Nur 2 Jahre später das
fünfte Billard-Großereignis.
Diese Meisterschaft mit 12
Teilnehmern aus 11 Ländern wurde vom ZDF in
7 Länder übertragen. Schirmherr dieser
6tägigen Veranstaltung waren Bürgermeister
Vogt und Stadtdirektor Dr. Lentz.
Titelverteidiger Ceulemans siegte
ungeschlagen mit einem Generaldurchschnitt
von 1,369 Points vor Scherz und Vierat. An
der Siegerehrung am Sonntag nahmen 650
begeisterte Zuschauer teil, die dem Belgier
wahre Ovationen entgegenbrachten.
Herbert Faßbender,
Präsident der Deutschen Billardunion,
bezeichnete die Organisation dieser EM als
eine hervorragende Leistung. Die Spieler,
die vielen Besucher, alle waren sich einig,
ein dickes Lob für die Organisation.
Bürgermeister Vogt sagte es recht treffend
in seiner kurzen Ansprache: „Hoffentlich
haben wir bald wieder eine so großartige
Veranstaltung in Düren, hier stimmte alles.
Nicht nur für den Billardsport sei diese
Veranstaltung eine Werbung gewesen, sondern
auch für die Stadt Düren. Hierzu hätten die
Spieler, aber vor allem die vielen Helfer
des BKVD beigetragen.
In der nachfolgenden Zeit
bis 1982 war Raymond Ceulemans noch zweimal
in Düren zu Gast.
Zuerst 1979 bei einer
Dreiband Demonstration in Gürzenich und dann
1982 zum 60jährigen Bestehen des BSC
Eintracht Gürzenich. Mit seinem Freund
Raymond Steylaerts, Weltmeister im
Kunststoss, begeisterte er die 300 Zuschauer
im vollbesetzten Saale des Vereinswirtes vom
BSC Gürzenich, Franz Schulz.
ARD, ZDF, SAT1 und RTLplus hatten sich
angesagt. Nach längerer Zeit fand in der
Kreisstadt wieder ein sportliches
Großereignis statt. Man war im Jahre 1986,
und die Presse schrieb:
„Die besten Billardspieler
der Welt in Düren am Start. In der kommenden
Woche sind in Düren Fingerspitzengefühl,
Geduld und starke Nerven gefragt, wenn die
vier Spitzenspieler im Dreiband sich mit
Ball und Bande versuchen, und Billardfreunde
aus aller Welt dem Jubiläums-Weltcup des
Deutschen Billard-Bundes entgegenfiebern.“
Zum 75jährigen Bestehen des DBB spielten in
der Stadthalle Düren Torbjorn Blomdahl aus
Schweden, Raymond Ceulemans aus Belgien,
Nobuaki Kobayashi aus Japan und Dieter
Müller aus Berlin um die Ehre und um ein
Preisgeld von 20.000,--DM.
Dieses Superturnier, über
das die Sportschau und das Aktuelle
Sportstudio berichteten, fand in dem
23jährigen Blomdahl einen souveränen Sieger.
Zeitgleich mit dem Turnier trafen sich die
Vertreter des Europäischen Verbandes und des
Deutschen Billardbund zu einer
Präsidiumssitzung. Anschließend begann der
Kongress des Europäischen Billardverbandes
in der Stadthalle. Danach am Abend fand für
Delegierte und Sportler der Festakt mit
anschließendem Ball statt.
Man kann mit Fug und Recht sagen: In diesen
Tagen war die Stadt Düren der Nabel der
Europäischen Billardwelt.
Im Jahre 1991, fünf
Jahre nach diesem Großereignis,
konnte der BKVD sich dann selber feiern. Im
Hotel Germania wurde das 60jährige Bestehen
gebührend begangen. Nach dem Festkommers am
Morgen folgte am Abend das Kreissiegerfest
mit einem bunten Programm, Tombola und Tanz.
Viel Anklang fand auch die Dokumentation
über den BKVD mit Fotos und Texten der
vergangenen 60 Jahre.
Die Stadtmeister
Schon 1931, sofort nach der
Gründung des Billard Kreisverbandes Düren,
wurden Stadtmeisterschaften ausgerichtet.
Allerdings, so vermutet der Chronist, wurden
diese Meisterschaften in der Freien Partie
ausgetragen, da das Dreibandspiel zu dieser
Zeit noch keine große Rolle spielte. Martin
Faßbender, der Mitbegründer des BSC Düren 25
war es, der von 1931 bis 1947 neunmal den
Titel des Stadtmeisters erringen konnte.
Erst im Jahre 1973 wurde
durch den damaligen Kreissportwart Bernd
Hamacher die Stadtmeisterschaft wieder ins
Leben gerufen. Bis zum heutigen Tage wird
diese Meisterschaft in der Disziplin
Dreiband ohne Aufnahmebegrenzung bis 30
Points gespielt.
Erster Stadtmeister wurde Hans Schnitzler
vom BSC Düren 25 mit dem für heutige
Verhältnisse bescheidenen
Generaldurchschnitt von 0,506 Points. Er
besiegte Walter Marx
vom BSC Birkesdorf mit 30 : 24.
In
den folgenden Jahren wurde die
Stadtmeisterschaft dann zu einer Domäne von
Josef Farle
vom BSC Düren Ost. Von 1974 bis 1979 konnte
er viermal den Titel erringen. Ab dem Jahre
1980 wurde dieses Turnier dann als offene
Meisterschaft ausgetragen. Waren bis dato
nur die Stadtvereine teilnahmeberechtigt, so
konnten nun auch die anderen Vereine des
Kreises in das Geschehen eingreifen.
Helmut Schwanz vom BSC
Zülpich wurde dann Stadtmeister der ersten
offenen Meisterschaft und konnte diesen
Titel in den Jahren 1983 und 1984 noch
zweimal erringen. Josef Farle konnte in den
folgenden Jahren noch fünfmal den
Wanderpokal in Empfang nehmen und ist mit
insgesamt 9 Titeln unerreicht. Auf dem
besten Wege, diesen Rekord einmal zu
brechen, ist der junge Jörg Undorf vom BC
Winden, der bereits viermal Meister werden
konnte und die letzten 2 Turniere 2004 und
2005 gewann. Jörg Undorf ist auch Inhaber
von 2 Rekorden innerhalb dieser
Meisterschaft. Im Jahre 2004 spielte er den
höchsten GD mit 1, 685 und schon 1999 die
höchste Serie von 15 Points. Rekordhalter
der besten Partie ist der dreimalige
Titelträger Helmut Bläser vom BSC Merzenich
mit 3,750 Points aus dem Jahre 2004.
Waren in früheren Jahren
Partien über 1,000 Points eine Seltenheit,
so spielten bei der letzten Meisterschaft
bereits 8 von 16 Teilnehmern eine Partie
über 1,200 Points. Die Stadtmeisterschaft
wird im Jubiläumsjahr zum 33.mal ausgetragen
und ist, wie jedes Jahr, ein Höhepunkt der
Spielsaison.
Die Bundesliga und der
Pokal
„Sprung in die 2. Liga“
„BSC Merzenich schafft kleine
Sensation“
So berichtete die Dürener
Presse im Jahre 2001 über den Aufstieg der
Merzenicher Billardspieler in die 2.
Bundesliga.
Heinz Rosenbaum, Thomas
Coenen, Helmut Bläser und Walter Marx
verhalfen dem BSC Merzenich zum größten
Erfolg in der Vereinsgeschichte. Heute
spielt der Club zwar in anderer Besetzung,
aber immer noch erfolgreich in dieser
schweren Liga.
Nicht ganz so positiv war der
Aufenthalt in der 2. Bundesliga für den BC
Winden. Zwar schaffte er 2004 die
Qualifikation, aber ein Jahr später erfolgte
schon wieder der Abstieg.
Eine Erfolgsgeschichte der anderen Art
schrieb der BSC Birkesdorf. Erstmalig nahm
man 2003
an den Deutschen Pokalmeisterschaften
im Dreiband teil. 48 Mannschaften traten im
KO-System gegeneinander an. Die Birkesdorfer
Spieler Heinz Niesen, Waldemar Filusch,
Nico Theodorou
und Walter Marx konnten 2 Spielrunden
gewinnen und waren dadurch unter den letzten
12 Mannschaften. Dabei schlugen sie in der
Auftaktrunde den Titelverteidiger „Horster
Eck“ und in der 2. Runde wurde der
Erstligist
GK Feldmark geschlagen. Auch hier
berichtete die Presse von einer
Pokalsensation.
Die Jugend
Anders als beim Fußball oder
Tennissport sind große Mitgliederzahlen von
Jugendlichen beim Karambol-Billard eher eine
Seltenheit. Billard kann zwar faszinierend
sein, ist aber eine Randsportart. Jeder
Jugendliche,
der
für diesen Sport geworben wird, kann eine
Bereicherung für jeden Verein sein. Durch
intensives Training und weiter fördernde
Maßnahmen können diese jungen Menschen nicht
nur sportliche Erfolge erzielen, sondern
darüber hinaus einmal wertvolle Mitglieder
einer Gemeinschaft werden.
Bis dahin ist meistens ein
langer Weg, allzu oft führen Umleitungen und
Sackgassen nicht zum Ziel. Zu vielseitig
sind heute die Freizeitangebote, die das
Interesse beeinflussen.
So mancher Übungsleiter kann von dieser
Entwicklung ein trauriges Lied singen.
Trotzdem lohnt es sich, obwohl
Enttäuschungen nicht ausbleiben, auf dem
Wege der Jugendarbeit weiter zu machen.
Im
Billard-Landesverband Mittelrhein, der in
die 4 Kreisverbände Aachen, Heinsberg,
Köln-Bonn und Düren gegliedert ist, hat der
Kreisverband Düren in der Jugendarbeit immer
eine wichtige Rolle gespielt.
In jeder Saison spielen die
Jugendlichen um den Sieg bei Kreis-, Stadt-
oder Landesmeisterschaften. Darüber hinaus
konnten sich Spieler unseres Verbandes für
die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften
qualifizieren.
So nahmen in den Jahren 1993
bis 2003 die Jugendspieler Björn Bauer,
Guido Beelitz,
Jörg Undorf, Jörg Weyer, Patrick Becker,
Nico Filusch und Tobias Skora insgesamt 19
mal an diesen Meisterschaften teil.
Jörg Undorf, vom BC Winden, war mit dem
Erringen der Bronzemedaille
im Jahre 1993, in der Disziplin Freie
Partie, Jugendliche bis 15 Jahre, der
Erfolgreichste. In den Jahren 1997
und 1999 folgten noch zwei 4. Plätze bei den
Junioren in der Disziplin Dreiband. Eine
hohe Auszeichnung erfuhr Jörg Weyer vom BSC
Girbelsrath. Im Jahre 1996
wurde
er in die deutsche Mannschaft berufen, die
in den Niederlanden beim Internationalen
„van Beem-Turnier“ einen 2. Platz errang.
Mit seinen Vereinskameraden Björn Bauer,
Roland Gehler
und Thomas Rey war Jörg Weyer auch Teilnehmer
der Deutschen Jugendmannschafts-
Meisterschaft 1997.
Die
Berufung in die Auswahlmannschaft des
Mittelrheins war für die Spieler Guido
Beelitz,
Jörg Undorf und Jörg Weyer ein weiterer
Höhepunkt.
Beim
Bundes-Länder-Jugend-Turnier in den Jahren
1993, 1995 und 1996 wurden ein 3., 4. und 6.
Platz erreicht.
All diese Erfolge erfüllen den Billard
Kreisverband Düren mit einem gewissen Stolz
und mit großer Freude. Ohne eine intensive
Trainingsarbeit und Betreuung wären diese
positiven Ergebnisse nur schwerlich zustande
gekommen. Viele Jugendsportwarte des Kreises
und in den Vereinen haben diese Erfolge
möglich gemacht. Stellvertretend für alle
soll hier der amtierende Jugendsportwart des
Kreises, Severin Servos, genannt sein, der
in den letzten 11 Jahren im Kreis sowie im
Landesverband gute Arbeit geleistet hat.
Die Vereine
Bei der
Europameisterschaft 1979
zählte der Billard Kreisverband Düren
noch 15 Mitgliedervereine. Als im Jahre 1991
die Deutsche Billardunion die Struktur der
Mitgliederbeiträge änderte, kamen viele
kleinere Vereine in finanzielle
Schwierigkeiten.
Obwohl die mitgliederstärksten Clubs über
längere Zeit unterstützend eingriffen,
blieben doch einige Vereine nach und nach
auf der Strecke. Heute, im Jubiläumsjahr
2006, zählt der BKVD ca. 250 Mitglieder, die
in sieben Vereinen beheimatet sind, und
zwar:
Bfr. Bad Münstereifel, BSC Birkesdorf, BSC
Düren 58, BSC Girbelsrath, BSC Gürzenich,
BSC Merzenich und BC Winden.
Spielten die Clubs früher
überwiegend in Gaststätten, so ist man heute
in der erfreulichen Lage, in kommunalen
Einrichtungen oder anderen separaten Räumen
in Ruhe zu trainieren,
und Meisterschaften auf Kreis- und
Landesebene auszurichten.
Die, die wir nicht
vergessen sollten
Unzertrennlich mit dem BKVD verbunden ist
der Name Faßbender.
Wie schon erwähnt, war Martin Faßbender 1931
Mitgründer des Verbandes. Sein Sohn Herbert,
der 1947 sein Erbe als 1. Vorsitzender
antrat, sollte in der Zukunft die Dürener
Billardwelt wesentlich beeinflussen. Viele
der Billard-Großveranstaltungen in Düren
fielen in seine Amtszeit als Präsident des
Deutschen Billardbundes. Die
Ehrenmitgliedschaft des BKVD, die ihm 1991
verliehen wurde, kann nur eine unzureichende
Geste der Anerkennung um seine Verdienste
für den Billardsport sein.
Wenn jemand 25 Jahre an der
Spitze eines Verbandes steht, darf man
annehmen,
dass er eine gut Arbeit geleistet
hat. Als Kaspar Herper 1989 nach seiner
langen Amtszeit seinen Vorsitz niederlegte,
wurde er für seine Verdienste zum
Ehrenvorsitzenden des BKVD ernannt.
Vorstandsmitglied Lambert
Muhr
nahm die Ehrung vor und überreichte Urkunde
und Plakette.
Wenn wir die Zeit in die 50- bis 60er Jahre
zurückdrehen, so finden wir hier Namen, die
einigen Billardspielern der heutigen Zeit
noch bekannt sind. Ohne die Nennung dieser
Persönlichkeiten wäre diese Niederschrift
unvollständig, und so hat sich der Chronist
bemüht,
seine Erinnerungen wachzurufen. Unvergessen
aus dieser und nachfolgender Zeit sind Namen
wie Walter Decker, Willi Decker, Heinrich
Faßbender,
Theo Swart, Walter Vöcklinghaus,
Jakob Gohr, Toni Müller, Herrmann Buddatsch,
Josef Ahns, Jakob Bodewig,
Jean Brück, Hubert Wilms, Mathias Richarz,
Hans Heidbüchel, Michael Claaßen, Josef
Glasmacher, Männ Nelles, Peter Ramien, Hans
Watti, Hubert Peters, Heinz Prümm, Kurt
Friedemann, Josef Netten,
Karl Schmitz, Josef Maubach, Barthel
Kuckertz, Josef Müller,
Gerd Wolff, Peter Schwier, Hans Schnitzler,
Peter Bücker, Helmut Schwanz, Conni
Wierschowsky, Hubert Keutmann und Gottfried
Schlierf.
Sie alle haben den Werdegang
des BKVD positiv beeinflusst und werden in
unserer Erinnerung immer eine würdigen Platz
einnehmen.
Die Funktionäre
„Willst Du froh und glücklich
sein, meide alle Ämter im Verein.“
Hätten die Mitglieder des
Billard Kreisverbandes Düren in der
Vergangenheit nach diesem Motto gehandelt,
würden sie heute wohl kaum das 75jährige
Jubiläum feiern können.
Immer hat es Billardfreunde
gegeben, die zum Wohle des Sports Arbeit und
Verantwortung übernommen haben. In den
vergangenen 75 Jahren gab es dafür viele
positive Beispiele.
Einige Mitglieder sind über
20 Jahre im Amt, und alle verdienen unseren
Dank und unseren Respekt. Auch der Vorstand
im Jubiläumsjahr besteht aus
Billardspielern, die schon einige Jahre die
Doppelbelastung VEREIN UND KREISVERBAND auf
sich genommen haben.
Dieser Vorstand, in
Zusammenarbeit mit einigen
Vereinsmitgliedern, hat sich große Mühe
gegeben, dieses Jubiläum zu einem schönen
und freudigen Ereignis werden zu lassen.
Möge dieses Fest dazu dienen,
den Zusammenhalt innerhalb unseres
Kreisverbandes weiterhin zu stärken, damit
wir auch in den nächsten Jahren
hoffnungsvoll und zuversichtlich nach vorne
blicken können.
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